Den Bericht von Christian Junghahn aus dem Jahr 2004 haben wir aus der Clubzeitschrift "Fahr mit Lloyd" entnommen.
Vielen Dank an den Autor.
Als eiserner Vertreter der ehemaligen Lloyd Motoren Werke und deren Fahrzeuge, machten wir uns zum Jubiläumstreffen des Borgward – Club – Bremen auf den Weg.
Ein lang ersehnter Wunsch, unseren LP 300 nach Hause zu bringen ging nun endlich in Erfüllung.
Bevor wir uns in Richtung Bürgerweide begaben, machten wir einen Abstecher in die Bremer Neustadt zu den ehemaligen Lloyd Motoren Werken.
Da ja nicht jeden Tag ein LP 300 und noch mit sächsischen Kennzeichen auf das Gelände der Fa. Siemens rollt, arrangierte Frau Kettler vom Marketing zu unserer Freude spontan eine kleine Werksführung zum Geburtsort unseres Lloyd. Nebenbei konnte man viele platt gedrückte Nasen hinter den Fensterscheiben erkennen.
Herr Flohr führte uns zu erst zum historischen Treppenaufstieg im Verwaltungsgebäude, worüber Dr. Borgward mittwochs, nachdem er die Geschäftsführer neben seinen Wagen herlaufen ließ, in sein Arbeitszimmer gelangte.
Das Zimmer selbst existiert heute aus platztechnichen Gründen nicht mehr.
Dafür erinnert im Treppenaufgang ein Bild an die Produktion der Lloyd´s von 1952.
Weiter ging es durch Halle 1, der Geburtsstätte unseres 300er´s heute erinnert nur noch ca. 100 qm des alten Holzfußbodens an die vergangene Zeit.
Heute stehen da große Automaten zur Produktion von Transformatoren und Lüftungsaggregaten, dem heutigen Kerngeschäft der Fa. Siemens am Standort Richard-Dunkel-Strasse. Bewegt von diesen Eindrücken fuhren wir dann zum Hotel an der Bürgerweide und ließen abends den Tag mit Borgwardfreunden im Haus Gehrken ausklingen.
Am nächsten morgen gesellten wir uns dann zu den vielen Borgwards auf der Bürgerweide, denn Lloyds konnte ich nur 4-5 Stück entdecken. Wo hat sich denn der Rest versteckt gehabt?
Lloyds 10 Pferde fingen vor Wut so an zu qualmen, das so manche Isabella hinter uns bestimmt Asthma bekommen hat. Großstadtgewühl ist eben nix für spritzige Zweitakter.
Nach Kaffee und Kuchen am Borgwarddenkmal ging es dann selbstständig wieder zurück. Unser Lloyd fühlte sich jetzt richtig wohl und düste quitsch vergnügt quer durch Bremen. Auf dem Weg, vorbei an vielen markanten Punkten wie der einstigen Villa der Fam. Borgward, die nach ihrem Verkauf ziemlich unglücklich aussah, dem ehem. Goliathwerken, eine Tafel mit dem Schriftzug „Goliathhaus“ erinnert heute noch daran, zum Parkhotel. Dieses Fotoshooting konnten wir uns einfach nicht verkneifen.
Da mich meine Pflicht rief konnten wir leider den letzten Tag nicht mehr bleiben und wir verabschiedeten uns von einer gelungenen und für uns interessanten Veranstaltung. Danke und Grüße nach Bremen.
Den Lloyd brachten wir dann noch zurück in die Bremer Neustadt.
Warum?
Jaaa, die Firma Siemens feierte am 2. Juli „ 50 Jahre Halle 4 “.
Jene, in der, zur guten alten Zeit Alexander und Arabellen vom Fließband purzelten wie beim Bäcker die Brötchen.
Ich wurde gebeten für diesen Tag zur Ausstellung noch ein paar Lloyds zu organisieren, so gelang es mir die gesamte Palette zusammen zu bringen vom 300er, 400er, 600er, LT 600, Alex TS bis zur Arabella waren gekommen.
Für viele Firmenangehörige war das natürlich ein Highlight des Festes.
Viele der jüngeren Generation wussten gar nicht, das hier mal Autos gebaut worden sind und sogar 1953 an 3. Stelle der Zulassungsstatistik standen.
Also Ärmel hoch und Aufklärungsarbeit geleistet, eine Sache die eigentlich dem Bildungswesen zukommt. Was lehrt man in Bremen bloß in der Schule.
Schönen Gruß!!