LP 600 - Der Lloyd für alle Fälle

 

Modellgeschichte und Technik

  • Vom LP 600 und dem technisch verwandten Alexander wurden von 1955 – 1961 insgesamt 176.524 Fahrzeuge gebaut. Es war die mit Abstand erfolgreichste Lloyd-Modellreihe.
  • Der LP 600 und wurde 1955 eingeführt. Er verfügte über einen hochmodernen und leistungsfähigen Zweizylinder Viertaktmotor mit kettengesteuerter, obenliegender Nockenwelle. Typisch waren die Schiebefenster in den Türen, die Lüftungsklappe in der Motorhaube und das Fehlen einer hinteren Kofferraumöffnung. Das Beladen des an sich großen Kofferraums musste wie bei den Vorgängermodellen noch vom Innenraum her erfolgen. Das Fahrwerk war mit einer Querblattfeder vorne und einer Pendelachse an Längsblattfedern hinten ausgestattet.
  • Karosserieausführungen ab Werk: Limousine (LP), Kombi (LS), Kastenwagen (LK), Cabrio-Limousine (LC).
  • Zweizylinder Viertaktmotor mit 600 ccm und 19 PS, obenliegende Nockenwelle.
  • Unsynchronisiertes Dreiganggetriebe mit Krückstockschaltung oder vollsynchronisiertes Vierganggetriebe mit Lenkradschaltung, Frontantrieb.

 

Das richtige Auto für mich?

  • Der LP 600 ermöglicht mit seinem Viertaktmotor ansprechende Fahrleistungen, mit denen man gut im heutigen Verkehr mithalten kann.
  • Für Lloyd-Verhältnisse relativ gute Verfügbarkeit. Es werden im Internet immer mal wieder Fahrzeuge angeboten. Im Vergleich zu anderen Kleinwagen aus dieser Zeit sind die Lloyd-Modelle LP 600 trotz ihrer hervorragenden technischen Eigenschaften zur Zeit noch deutlich unterbewertet. Gute Autos kosten, je nach Optimierungsbedarf,  zwischen 6.000 und 8.000 €, Kombis sind immer etwas teurer als normale Limousinen. Umfassend restaurierte Fahrzeuge oder solche mit einer besonderen Geschichte können ebenfalls über dem genannten Preisrahmen liegen.Die Cabrio-Limousine ist eine Rarität und deutlich teurer.
  • Die Karosserie wurde bei dieser Baureihe komplett aus Stahlblech gefertigt und ist sehr einfach zu restaurieren. Alle Teile einschließlich Dach sind in Schalenbauweise komplett verschraubt und zerlegbar. Das Fahrzeug ist stabil gebaut und hat außer den Schwellern keine Hohlräume.
  • Rostgefährdet sind vor allem die Schweller und die Bodenbleche von Innen durch Gummi- und Dämmmatten. Vordere Kotflügel und A-Säule rosten gerne im unteren Bereich durch, weil sich hier vom Motorraum aus Feuchtigkeit und Dreck sammeln. Das gilt auch für die hinteren Radläufe, bei denen häufig die Dichtung zwischen Kotflügel und Radhaus mürbe wird.
  • Die Technik ist robust und langlebig. Kettenspanner und Ventilspiel sollten regelmäßig überprüft werden. Bei den Vierganggetrieben kann die Synchronisation schon mal verschlissen sein. Die Motoren erreichen bei regelmäßigem Ölwechsel und korrekt eingestellter Zündung sowie Ventilspiel hohe Laufleistungen.
  • Die Ersatzteilsituation ist sehr entspannt. Fast alle Teile sind über den Club oder befreundete Händler neu oder gebraucht lieferbar. Engpässe gibt es allenfalls bei Chrom- und Zierteilen, Tanks und Heizbirnen. Hier muss entweder länger gesucht oder aufgearbeitet werden. Der Club bietet auch überholte Motoren und Getriebe an.