Den folgenden, insgesamt dreiteiligen Bericht haben wir diversen Heften unserer Clubzeitschrift "Fahr mit Lloyd" des Jahrgangs Ausgabe 2000 entnommen.
Vielen Dank an den Autor.
Und hier der Erlebnisbericht:
Vorwort
Es nahmen diverse Lloyd LP 600 sowie Alexander TS und ein LT600 an der Fahrt teil.
Wir wollten dabei keine Rekorde aufstellen - der Spaß an der Fahrt und an den Fahrzeugen sollte im Vordergrund stehen.
Durchgeführt wurde diese Tour sowohl von Lloyd- Freunden aus Deutschland, wie auch aus Dänemark.
Gesamt wurde eine Fahrtstrecke von ca. 5.000 km zurückgelegt. Dem Material wurde dabei sehr viel abverlangt.
Weil Mensch und Material auf solch einer Tour auch einmal der Pflege bedurften, hatten wir auch einige Ruhetage eingeplant.
Endlich ist es soweit
Endlich, der Tag der Abfahrt. Nachdem man die Lieben verabschiedet hatte, die erste Fahrtstrecke.
Der erste Versuch war dann auch nach einigen Kilometern bereits gestoppt. Die neu eingebaute elektronische Zündung und der Alexander verstanden sich nicht so richtig. Er äußerte sein Mißbehagen dann
auch in diversen Zündaussetzern.
Nun ja, schnell auf die Original Zündung umgebaut, und weiter gehts. Der Plan sah vor, daß ich über Alsen (Fynshav) fahre, dort die Fähre nehme und mich dann bei Köge mit der Hauptgruppe
treffe.
In Fynshav angekommen kam die nächste "Freude". Die Fähre legt nur alle zwei Stunden ab. Also statt 20 Minuten Wartezeit eine gute Stunde Pause. Der Zeitplan wurde langsam enger.
Weiter gings zur ersten Raststelle. Erst einmal etwas für das leibliche Wohl tun.
Danach weiter Richtung Helsingör. 20 km vor Helsingör bekam Walters Alexander dann Blähungen und wurde immer langsamer. Nach einem Halt auf der Stadtautobahn vor Kopenhagen, wo festgestellt wurde,
daß eine Zündkerzenfassung ausgerissen war, und einem Versuch sie zu reparieren, kam dann die Ruhepause für Walters Auto. - Es ging nichts mehr.
Also, Auto auf Trailer, Anhänger hinter Uwes Alexander, Fahrer und Beifahrerin umgeladen, und weiter.
Morgen ist erst einmal ein Ruhetag, an dem alle Fahrzeuge einmal durchgesehen werden können.
Fahrtstrecke | Helsingborg Gränna |
Die Ruhe hielt nicht sehr lange. Obwohl wir an einer entlegenen Stelle des Platzes aufgebaut hatte, begann die Völkerwanderung. Die nächsten Stunden waren angefüllt mit vielen Gesprächen über die LLOYDs und ihre Geschichte.
Fahrtstrecke | Gränna - Malmköping |
Um 7.00 war Wecken und 8.00 Frühstück. Wir hatten uns vorgenommen, um 9.00 aufzubrechen. Glücklicherweise lies der Wolkenbruch, der um 5.00 begonnen hatte, langsam nach.So hatten wir die Möglichkeit abzubauen und, auch wenn die Zeltplanen naß waren, sie einigermaßen zu verstauen.
Und weiter Richtung Malmköping, wo wir um 16.00 eintragen.
Leider war an Aubauen nicht zu denken. Es gab einen Regenguß nach dem Anderen. So beschlossen wir, erst einmal mit der Museumsbahn zu fahren, und das hiesige Bus- und Straßenbahnmuseum zu
besuchen.
Danach war es möglich, zwischen zwei Gewitterschauern, die Fahrzeuge aufzubauen.
Fahrtstrecke | Ruhetag |
Heute traf es meinen LLOYD. Er hatte sich Gestern schon beim Einlenken ständig geschüttelt, und in der Lenkung gerüttelt.
Als wir es dann überprüften, zeigte sich, daß das rechte Kreuzgelenk zu viel Spiel hatte.
Das Wetter war warm, also kurzerhand den LLOYD hochgebockt, Rad abgenommen, und die Spezialisten machten sich an die Arbeit. Für mich als Neuling gab es mal wieder eine Lehrstunde in Fahrwerks- und
Kraftübertragungskunde.
Fahrtstrecke | Malmköping - Sundsvall |
Heute war eine Strecke von ca. 450 km geplant. Um 9.00 Uhr war Abfahrt. Bis zur nächsten Kreuzung. Dann hatte es Dietmars LLOYD erwischt. Eine Kerze hatte sich samt Gewinde selbständig gemacht, und versuchte eigene Wege zu gehen. Der dazugehörige Zylinder war dann der Meinung, nicht mehr arbeiten zu müssen.
Dort wartete auch ein schwedischer LLOYD Freund auf uns, um einige Fotos zu machen, und uns viel Glück zu wünschen.
Auf dem Weg nach Sundsvall machten wir Halt in einer Stadt, um Geld zu wechseln. Die Karawane sorgte sofort für Aufsehen, und besonders ein älterer Herr, der früher selbst einen Alexander gefahren hatte, konnte sich kaum noch losreissen.
Hier direkt am Wasser ist es zwar etwas kühl, aber der Blick auf den See entschädigt dafür.
Fahrtstrecke | Sundsvall - Anäset |
Die Kolonne rollt zweispurig und zügig gen Norden.
Mittagessen gab es in Husum (gibt es hier wirklich) und meine Kamera war der Meinung, testen zu müssen, ob die Erdanziehung hier genauso stark ist, wie in Deutschland - Leider war sie es.
Nach dem Aufbau zeigte sich, daß auch Filigranarbeiten, wie das Reparieren einer elektronischen Kamera mit genügend Händen möglich ist. Deshalb hier noch ein Bild von unserem Campingplatz in Anäset.
Die Stimmung ist weiterhin gut, und die mitgebrachten Vorräte scheinen nicht weniger zu werden.
Die LLOYDs laufen prima und zeigen, daß die Motoren mit 5,5 bis 8 Liter (je nach Anhänger) auskommen können.
Fahrtstrecke | Ruhetag |
Heute war Ausruhen eingeplant. Am Morgen wurde spät aufgestanden (8.00) und dann ausgiebig gefrühstückt.
Dann begann der Ernst des Tages. Autos aufklaren und durchsehen. Auch unsere LLOYDs mögen ab und zu ein wenig Öl.
Danach überprüfen, ob noch alle Schrauben festsitzen, und ob die Zündkerzen noch sauber sind......
Fahrtstrecke | Anäset - Tervola |
(Dieser Tag hätte auch als Freitag der 13. in die Geschichte eingehen können.)
Ein schöner Tag auf dem Campingplatz von Anäset beginnt.
Alles lief perfekt bis zum ersten Tankstop nach 66 Kilometern.
Dann, nachdem alle wieder gestartet waren, kam das Wohnmobil nicht nach.
Über Funk hörten wir, daß das Wohnmobil wieder zur Tankstelle zurückgeschoben werden mußte, und daß ein Zahnriemen gerissen ist.
Also wieder zurück und den Schaden begutachten. Es war jetzte 10.00 Uhr.
Viele Telefongespräche des Tankstellenpersonals mit diversen Werkstätten schlossen sich an. Die allgemeine Aussage war: Dieses Wochenende ist ein Fest, und wir haben zuviel zu tun.
Auch Telefongespräche mit dem ADAC brachten keine richtige Hilfe.
Daraufhin schnappten Uwe und ich uns seinen LLOYD und fuhren zu einer Citroen Werkstatt. Dort hatte man zwar keine freie Bühne, verwies uns aber an eine andere Werkstatt, wo ein Mechaniker
arbeite, der früher bei Citroen war, und deshalb das Fahrzeug kennt.
Gesagt, getan, und weiter gings. Dort angekommen kostete es einige Überredung, den Termin für eine sofortige Reparatur zu bekommen, da laut Ausssage in 90 Prozent der Fälle die Stößelstangen
verbiegen, und man zwar einen Zahnriemen, aber keine Stößelstangen hätte.
Das nächste Problem war der Transport. Ein Fahrzeug war nicht frei, und der Abschleppunternehmer sollte umgerechnet 200.- DM kosten. Also die Entscheidung, der Alexander zeigt was er kann. Die Schleppfahrt über die 2 km lief etwas zäh, aber erfolgreich.
Die Gruppe war schon 30 Minuten vor Reparaturende aufgebrochen. Nachdem die Bezahlung der Reparatur geregelt war, fuhren wir so schnell wie möglich hinterher. Jetzt um 16.00 hatten wir insgesamt 6 Stunden verloren.
Kurz nachdem wir die Gruppe gefunden hatten, war noch einmal mein Alexander dran. Plötzlich bekam er Zündaussetzer und dann war auf einem Zylinder keine Kompression mehr.
Also auf den Trailer geladen, und er konnte sich die letzten 50 km ausruhen.
Bis 00.30 wurde noch am LLOYD geschraubt und gegen die Schwärme von Mücken gekämpft, dann fielen alle ins Bett, um ein wenig auszuruhen.
Das Ende eines gebrauchten Tages.
Fahrtstrecke | Tervola - Ivola |
Nach dem Aufbauen haben wir uns entschieden, den morgigen Ruhetag nicht hier zu verbringen, wo man ständig von einer Wolke von Mücken umgeben ist. Stattdessen werden wir mein Auto auf dem Trailer mitnehmen und Übermorgen am verschobenen Ruhetag in Norwegen reparieren.