Kleine Stadt - große Geschichte
Reformation, Luther und der Schmalkaldische Bund.
Es gibt nur wenige deutsche Städte, deren Name so eng mit den Ereignissen der Reformation verknüpft ist, wie Schmalkalden. Dieses Städtchen geriet in der Zeit der
Reformation in den Brennpunkt europäischer Geschichte. Der Landesherr Philipp von Hessen gehörte zu den ersten Fürsten, die sich zur Reformation bekannten.
Auf dem Augsburger Reichstag von 1530 übergaben die lutherischen Reichsstände die Augsburger Konfession an Kaiser Karl V. Diese Schrift zielte auf eine Verständigung
zwischen den Lutheranern und den Katholiken ab. Karl V. lehnte ab und erneuerte den Bann gegen Luther. Die Antwort der Protestanten: Die Gründung des Schmalkaldischen Bundes am 27. Februar 1531 als
Verteidigungsbündnis gegen Karl V.
Achtmal wurden die Bundestagungen in Schmalkalden abgehalten. Im Auftrag des Kurfürsten legte Martin Luther hier mit den „Schmalkaldischen Artikeln“ die lutherische
Bekenntnisschrift vor. Diese geschichtlichen Ereignisse sind bis heute allgegenwätig. Sie werden in der Dauerausstellung des
Schlosses Wilhelmsburg thematisiert. Im Rathaus als Gründungs- und wichtigste Tagungsstätte des Schmalkaldischen Bundes sind in der Vorhalle die Wappen der Mitgliedsstädte sowie eine moderne
Lutherbüste zu sehen. In der benachbarten Stadtkirche St. Georg predigten die berühmtesten Reformatoren wie Nikolaus von Amsdorf, Georg Spalatin und Martin Luther. Am Platz der früheren Kanzel ist
heute ein Relief Luthers angebracht. Im Lutherhaus am Lutherplatz 7 wohnte Martin Luther während seines Aufenthaltes 1537, woran eine Stucktafel an der Hausfassade erinnert.
Quelle: Tourist-Information Schmalkalden